Theaterverein Einigkeit Lenne

Theaterverein Einigkeit Lenne

„Vorhang auf“ beim Theaterverein Einigkeit Lenne – mit fast 90 Jahren einer der ältesten im Sauerland

(Text: Heike Schulte-Belke, Fotos: Heidi Bücker)

Mitten in den Vorbereitungen sind die Darsteller vom Theaterverein Einigkeit Lenne, bevor es dann im Januar wieder heißt: „Vorhang auf“ zur Vorstellung auf der Bühne der Schützenhalle.

Der Lenner Theaterverein wurde bereits im Jahr 1925 aus dem MGV gegründet und zählt zu dem ältesten im Sauerland. Alte Unterlagen belegen, dass bei der ersten Aufführung ein Eintrittsgeld von einer Reichsmark entrichtet wurde. Die ersten weiblichen Mitglieder traten etwa 1930 bei. 90 Mitglieder zählt der Verein heute. Aus Anlass des Patronatsfestes des Kirchenpatrons Hl. Vinzenzius am 22.01., finden die Aufführungen jährlich im Januar statt.

Anfangs wurden überwiegend ernstere Stücke gespielt und erst Anfang der 70er kamen die ersten Luststücke oder auch Musicals auf die Bühne. „Bühnenwerke, die im Ohnsorgtheater bekannt wurden, waren auch in Lenne sehr beliebt. Spannend, lustig und mit allerlei Wirren waren sie alle – und genau das ist es, was die Zuschauer sehen wollen. Mit der Aufführung „Jerry ist tot“ im Jahr 2008 war auch ein wenig schwarzer Humor im Spiel. „Das hatte ein bisschen was kriminalistisches“, erklärt Martin Rickert, erster Vorsitzender des Vereins und selbst seit 1976 aktiv dabei. Die Aufführung „Mein Mann, der fährt zur See“ war für die Darsteller das Sahnestück aller Vorstellungen. „Ein roter Faden muss durch jedes Stück gehen“, das weiß auch Stefan Wiese, der seit 1983 auf der Bühne steht.

Ebenso sind es die kleinen Missgeschicke, die dazu gehören dazu. Petra Gerbe erfuhr das, als sie in ihrer Rolle mit einer Vase erschlagen werden sollte. Da schlug wohl jemand zu feste zu- eine Gehirnerschütterung, von der sie sich aber schnell erholte, war die Folge. Gut war nur, dass sich dieser kleine Vorfall am Ende der Aufführung ereignete.

Viel Spaß und Engagement gehört für jeden dazu. „Drei Monate vor den Aufführungen beginnen die Proben. Jeder muss das Stück genau kennen, um notfalls improvisieren zu können. Da muss sich einer auf den anderen verlassen können. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch die Aufgabe des Souffleurs. In Lenne ist dafür Ulrich Steinmetz zuständig. Seit 1980 steht er mit dieser Rolle eher im Hintergrund, seine Arbeit ist jedoch für einen reibungslosen Ablauf nicht wegzudenken.

Die Bühne wird zu jeder Aufführung von eigenen Bühnenbauern passend gebaut oder umgebaut.

Für 2015 ist ein Jubiläumsstück geplant. „Tratsch im Treppenhaus“ wurde bereits 1990 gespielt und soll dann mit den Darstellern von damals aufgeführt werden.
Auch bei den Vorstellungen im Januar 2014 werden die Theaterspieler mit „Der wahre Jakob“  wieder für viel Spannung und Witz sorgen. Der Schwank in drei Akten erzählt von Sittlichkeit und Tugend, die es aufrecht zu erhalten gilt. Und von einer lebhaften Vergangenheit, die oftmals diejenigen einholt, die sie am wenigsten gebrauchen können. Regie führt Stefan Wiese, der auch wieder als Akteur auf der Bühne stehen wird.
Mit viel Spaß gehen die Theaterspieler ihrem großen Hobby nach. „Wir wollen bei den lustigen Stücken bleiben, denn das hat sich über die Jahre bewährt“, weiß Ulrich Steinmetz. Die Zuschauer kennen einen fast alle persönlich und haben ihren Spaß. Für den Zusammenhalt ist das Theater ein wichtiger Beitrag, denn: „Wir spielen auch für das eigene Dorf“.

Wer Interesse am Theaterspiel oder Bühnenbau hat: neue, vor allem männliche Mitglieder, sind jederzeit willkommen.